ERWIN SCHÜTTERLE


Schreib-, Ideen- und Kulturwerkstatt

Dies & Das

Kein Mensch kann allein sein.
Aber jeder Mensch muss ab und zu allein sein können.
(1976)

 

Ärgert dich deine Uhr
so nimm sie ab und schmeiß die von dir.
Es ist besser, du lebst ohne Uhr,
als dass du mit Uhr am Leben vorbei rennst.
(1978)

Schalten Sie ab!
Schalten Sie Bild und Ton ab!
Damit Sie endlich mal abschalten können.
(1979)

 

Ich möchte etwas (be)sinnliche Ruhe
in unsere (un)menschliche Hektik bringen.
(1980)

 

Wir halten das Anhalten nicht mehr aus.
(2013)

 

An Anna Blume
von Kurt Schwitters
auf oberschwäbisch-alemannisch (Raum Meßkirch, Baden)
von Erwin Schütterle 

Ad Anna Bliemle
Oh Du, liabs Schätzle vu meine 27 Sinn, i mag Dir!
Du, Deiner, di Dir, i Dir, du mi ——mir?
Des g’hert so ganz nebbebei it do her!
Wer bisch Du, allerfernzigs Menschle, Du bischt, bischt Du?
D’Leit saget, du wäärscht.
Lass si schwätze, die wisset it, wie dr Bartel de Moscht holet.
Du hoscht de Hut auf deine Fiäß und schbazierscht auf di Händ,
uff de Händ schbazierscht Du.

Ei, jei, jei,    deine rote Klamotta, i weiße Falte zäget,
Rot, mag i Anna Bliemle,     rot mag i Dir.
Du, Deiner, di Dir, i Dir, du mi ——mir?
Des ghert so ganz nebbebei ins verloschne Feier!

Anna Bliemle, rot’s Anna Bliemle, wie sagget d’Leit?
Preisfrog:
1. s’Anna Bliemle hot en Voggel,
2. s’Anna Bliemle ischt rot.
3. Welle Farb hot dr Voggel?

Blau ischt d’Farb vu deim gääla Hoor,
Rot ischt d’Farb vu deim gräene Voggel,
Du uifachs Mädle im Wertighäs,
Du liäbs gräs Dier, i mag Dir!
Du, Deiner, di Dir, i Dir, du mi ——mir?
Des ghert, i will mal so sage, in de  —-  Ascheuimer.

A n n a  B l i e m l e,    A—-N—–N—–A!
i trepfle dein Namme.
Dein Namme trepflet wie woichs Rinderschmalz.
Woischt Du’s Anna, woischtst Du’s scho,
Ma ka di au vu hinte lesse.
Und Du, Du Herrlischte vu alle,
Du bischt vu hinte, wir vu vonne:
A    —N–     -N-     –A
Rinderschmalz trepflet STREICHLA ibber mein Buckel.
Anna Bliemle,
Du glitschigs Reh,
I—–mag—–De!

 

 

PSALM 23

Übertragung ins Oberschwäbisch-Alemannische (Raum Meßkirch, Baden)
von Erwin Schütterle
basierend auf der Psalmen-Übertragung von Arnold Stadler
aus „Die Menschen lügen. Alle“ (Insel Verlag)

Er ischt mei Hirt
und deshalb fehlt’s mir a Nix.
Ob uff’ de gruene Wies oder am blaue Wasser
er passt uf mi uff.
Er macht mi ruhig und z’friede
und er sait mir, wo’s langgoht.
Gottseidank.
Au denn, wenn’s mal duschter und gfährlich wird
honn i kui Angscht. Vor nix und widder nix.
Denn uiner ist immer bei mir
und des bischt Du.
Du gooscht mir voraus,
Du deckscht mir de Disch
und all die, die gege mi sind,
kennet nix dagege mache.
Du machscht mi schee und luschtig
und Du schenkscht mir immer reichlich ei.
Guet! So machet mir mitanand weiter
so lang i am Lebbe bin und am Lebbe sei darf.
Mit Dir und bei Dir.

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Er ist mein Hirte
und deshalb fehlt es mir an Nichts.
Ob auf der grünen Wiese oder am blauen Wasser
er passt auf mich auf.
Er macht mich ruhig und zufrieden
und er sagt mir, wo es langgeht.
Gottseidank.
Auch dann, wenn es einmal dunkel und gefährlich wird
habe ich keine Angst. Vor Nichts.
Denn einer ist immer bei mir
und das bist Du.
Du gehst mir voraus,
Du deckst mir den Tisch
und alle die, die gegen mich sind,
können nichts dagegen tun.
Du machst mich schön und fröhlich
und Du schenkst mir immer reichlich ein.
Gut! So machen wir miteinander weiter
so lang ich am Leben bin und am Leben sein darf.
Mit Dir und bei Dir.

 

Erwin Schütterle

 

Eine wundervolle Hochzeit in Kana

Was geschah damals vor 2000 Jahren?

© Erwin Schütterle
09.10.2015